Dienstag, 28. Februar 2012

Schmetterling, flieg!


Als ich heute Morgen aus dem Haus der Tagesmutter meiner dreijährigen Tochter kam, saß mitten auf dem graunassen Asphalt der Straße ein bunter Schmetterling, der sachte seine Flügel auf- und zuklappte. Achtlos liefen die Menschen an ihm vorbei. "Was machst Du denn hier, kleiner Schmetterling?" fragte ich ihn. "Ist das nicht zu früh im Jahr für Dich? Bist Du etwa gerade geschlüpft?" Eine kleine Weile sah ich im zu, wie er seine Flügel bewegte, und überlegte, ob ich ihn vor den dicken Schuhen der Passanten retten könne. Doch man weiß ja, dass Schmetterlinge sich verletzen, wenn man ihre Flügel berührt. Also ließ ich ihn, wo er war, und sandte nur einen Wunsch gen Himmel, dem kleinen Frühstarter solle es wohlergehen.

Beim Weggehen traten mir Tränen in die Augen, denn mir fiel ein, dass auch in mir zur Zeit wieder neues Leben wächst. Das zarte Flügelschlagen des Schmetterlings war mir plötzlich wie ein Sinnbild für den winzigen Herzschlag des ungeborenen Menschleins in mir. Ich danke dafür, dass auch auf dem Asphalt - und in einem chronisch kranken und ständig gehetzten Körper wie dem meinen - der Flügelschlag des Lebens wachsen kann.

PS: Das Foto ist aus dem Netz - leiderleider hatte ich ausgerechnet heute mein Telefon nicht dabei, sonst hätte ich den Schmetterling natürlich fotografiert. Es war genau so einer wie auf dem Bild, ein Tagpfauenauge.

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