Freitag, 16. März 2012

FRÜHLING!

Der Frühling ist da, der Himmel ist endlich blau, und die Sonne scheint so warm, dass die Leute in T-Shirts in den Cafés sitzen!

Ebenso lüftet sich heute auch mein eigenes Leben ganz konkret - der riesige Arbeitsberg der nächsten zwei Wochen scheint seit heute plötzlich machbar, ich habe für heute alles Wichtige erledigt und kann guten Gewissens ins Wochenende starten. Nur noch zwei e-mails müssen später erledigt werden.

Das Leben kann wunderbar sein - man muss es nur wahrnehmen und dann auch genießen!
Ich freue mich heute über die Sonne, die Wärme und einen Nachmittag draußen mit meiner Tochter.

Donnerstag, 15. März 2012

Knospen

Entspannung, Loslassen, Michgehenlassen und -fallenlassen zählen wahrlich nicht zu meinen Stärken. Ich muss richtig dazu zwingen, einfach mal in Ruhe auf dem Sofa zu sitzen und meinen Tee zu trinken. Ich frage mich manchmal, ob ich nicht latent computersüchtig bin - oder ist es mein innerer Zwang zur Effizienz, der mich in jeder freien Minute vor den Rechner treibt?

Doch ich mache auch kleine Fortschritte - da ich durch die Schwangerschaft am frühen Abend immer so müde werde, habe ich mir in den letzten Tagen angewöhnt, mich wirklich für eine halbe Stunde ins Bett zu legen, wenn ich meinen freien Tag habe. Und das Gehen anderer Wege, das Zu-Fuß-gehen statt U-Bahn-Fahren bewirkt ebenfalls Wunder! Es gibt wirklich unverhofft Energie und ist allen zu empfehlen, die dazu neigen, immer schnellstmöglich und effizienzgesteuert durch die Stadt zu hetzen.

Wenn man langsam und zu Fuß geht, sieht man auch andere Dinge, sogar am Wegesrand in der Stadt: Heute die ersten aufgesprungenen Knospen im Stadtpark.

Wie jedes Jahr warte ich auch dieses so sehnlichst auf die Blätter!


Mittwoch, 7. März 2012

Umwege

Meine heutige Übung bestand darin, mir keinen Zeitdruck zu machen, obwohl ich heute morgen für meine Begriffe schon etwas zu spät dran war. Ich hatte plötzlich die Idee, statt mit der U-Bahn zur Arbeit zu fahren, ein paar Stationen zu Fuß zu gehen, denn mir fiel ein schöner Weg durch einen Park ein, den ich stattdessen gehen könnte. Und wie schön war es, sich von der Hetze zu befreien, das helle Licht durch die nackten Äste der Bäume strahlen zu sehen, die ersten Vogelstimmen leise zwitschern zu hören!
Man muss nur den Mut haben, sich zu trauen, die altvertrauten Pfade zu verlassen, und schon geht das Herz auf!

Donnerstag, 1. März 2012

Licht im Februar


Wieder aus meinem wunderbaren Winterbuch, ein Gedicht von Elisabeth Langgässer, die am 23. Februar geboren wurde, nur 51 Jahre alt wurde und die laut Wikipedia in der Tradition der christlichen Mystikerinnen steht. Eines ihrer Hauptthemen war "der Konflikt zwischen dem satanischen triebhaften Leben und dem Göttlichen":

Licht im Februar

Wahrheit ohne Scheinen,
alles ist noch klar,
strömend von dem reinen
Licht im Februar.

Fülle der Figuren,
Kronen und Geäst,
ferne die Lemuren,
leer ist noch das Nest.

Anbeginn der Worte,
Zeichen, froh und still,
Urkristall der Orte:
Buschlabee, Tripstrill.

Ehemals und Immer
hörnen durchs Revier,
Eingedenk und Nimmer -
Haimonskinder vier.

Geisterhafter Wonnen
unzerstücktes Spiel,
jede kaum begonnen,
alle schon am Ziel.

Ein rätselhaftes Gedicht, das mich sonderbar anspricht. Buschlabee, Tripstrill? Sagenhafte Orte aus Märchen und Mysterien. Die Lemuren, sind sie des Reimes wegen eingefügt? Sie passen doch gar nicht in heimische Nester und auch nicht in die mystische Semantik dieses Gedichtes, wie mir scheint.

Für mich verbindet dieses Gedicht die menschliche Wahrnehmung mit einer rätselhaften, kaum fassbaren Bedeutung. Es beschreibt für mich, wie schwer es ist, den Wesensgrund der wahrnehmbaren Zeichen, der materiellen Dinge mit dem menschlichen Geist zu fassen.

Und zugleich ist es ein schönes Februar-Gedicht - dieses "alles ist noch klar" - und dieses besondere, weiß gleißende Licht im Februar, das nicht durch das Grün dicker Blätterkronen eingefärbt ist, das nehme ich auch stark wahr und freue mich an der Kraft, die die Sonne schon hat.

Rollmops-Jieper


Wie die Klischee-Schwangere habe ich zur Zeit doch tatsächlich unbändige Lust auf Rollmops und überhaupt jeglichen rohen Fisch, auch Sushi. Hätte gestern den kurz zuvor gekauften Hering fast in der U-Bahn geöffnet und mit den Fingern gegessen, konnte mich aber gerade noch beherrschen. Zu Hause gab's kein Halten mehr, ich hab die ganze Packung auf einmal leer gemacht. Ich bin sicher, da ist etwas drin, was mein Körper zur Zeit braucht, wahrscheinlich das Fischöl, das auch Lebertran so wertvoll macht. Dabei handelt es sich meines Wissens nach um bestimmte Omega-3-Fettsäuren.

Komischerweise wollte die Apothekerin mir vorgestern aber keine Lebertrankapseln verkaufen, sie meinte, das sei erst ab der 12. Schwangerschaftswoche angebracht. Sei's drum, ich meine ohnehin: der echte rohe Fisch ist etwas ganz Anderes, Natürliches, das wird, wenn ich so enen Appetit darauf habe, sicher das Richtige sein. Ich bin sowieso mit Dr. Max-Otto Bruker davon überzeugt, im Verbund mit dem ganzen Fisch hat das Fischöl eine viel bessere Qualität und Wirkweise als isoliert als Kapsel.